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Das Plastiksackerlverbot und 3 weitverbreitete Mythen über Plastiktüten

Geposted von Ina Boahene am

 

Plastiksackerlverbote und 3 Mythen über Plastiktüten

Am 2.Juli 2019 wurde im Nationalrat das Plastiksackerlverbot für Österreich beschlossen. Die Abgeordneten stimmten ausnahmslos für eine Änderung des bestehenden Abfallwirtschaftsgesetzes.

Ab 1.Januar 2020 dürfen keine Kunststofftragetaschen mehr ausgegeben werden, die nicht komplett biologisch abbaubar sind. Bis Ende 2020 läuft noch die Übergangsfrist für die noch gelagerten Tüten, doch danach sind die alltäglichen Plastiktüten in den Geschäften passé.

Jährlich gibt es in Österreich circa 5000 – 7000 Tonnen Kunststofftragetaschen, die leider oft in Gewässern enden, Räume und Flächen verschmutzen und die Menschheit und Umwelt vor eine große Problematik stellen.

Das Verbot trifft nicht auf robuste, wiederverwendbare Taschen mit vernähten Verbindungen und Griffen und extradünne Plastiksackerln zu. Sollten diese aus überwiegend nachwachsenden Rohstoffen erzeugt worden und für eine Kompostierung tauglich sein, dann können sie weiterhin, wie vor allem im Gemüse- und Obstbereich, verwendet werden. Eine weitere Ausnahme gibt es in gewissen Berufssparten, die bei ihrer Arbeit Müll von anderen sammeln, wie zum Beispiel Baufirmen, Installateure und Gärtner.

 

Dieses Verbot der Einweg-Kunststofftragetaschen wurde von der Nachhaltigkeitsministerin Maria Patek als essenziell bezeichnet. Außerdem wurde erklärt, dass jetzt zu 100% biologisch abbaubare Ersatzmöglichkeiten gesucht werden. 

Das alles sei aber nicht ausreichend. Durch diese Novelle sei nämlich eine deutliche Vermehrung plastikverpackter Ware und folierter Lebensmittel anzunehmen. Bereits jetzt fallen in Österreich jährlich 300.000 Tonnen an Verpackungsmüll aus Plastik an. Der Antrag für eine Reduktion der Plastikverpackungen bis 2025 um 25%, der sich bereits im Umlauf befindlichen Menge, wurde leider von der Mehrheit nicht angenommen.

Ziele der Nachhaltigkeitspolitik:

Ein konkretes Ziel sei auch ein Verbot der Zugabe von Mikroplastikpartikel in Reinigungsmitteln und Kosmetikprodukten ab 2020. Laut Michael Bernhard (NEOS-Mandatar) ist das Plastiksackerlverbot erst der Anfang zu einer sinnvollen Nachhaltigkeitspolitik. In Folge wäre es unerlässlich, Wiederverwertung, Pfand, Recycling und Reparatur zu fördern und Plastikgranulate zu vermeiden. Wie es auf diesem Gebiet weitergeht, bleibt abzuwarten.

3 Mythen über Plastiktüten aufgeklärt!

★ Mythos Nummer 1: "Papiertüten sind viel umweltfreundlicher als vergleichsweise Plastiksackerln."

Papiertüten

Tüten aus Papier kann die Umwelt ohne Probleme zersetzen. Aber damit sie dieselbe Reißfestigkeit haben, muss das Papier viel dicker sein als Plastik. Deshalb sind diese Tüten oft circa zweimal so schwer und benötigen für die Erzeugung mehr Wasser, Energie, Rohstoffe und chemische Mittel.

 

★ Mythos Nummer 2: "Recycling funktioniert doch – man muss doch keine Plastiksackerln sparen."

Plastik Recycling

90 % aller Plastiktüten enden in der EU immer noch auf dem Müllplatz. Abgesehen von den Tüten, die nicht richtig entsorgt werden und deshalb in Wald, Wiese oder Gewässer landen. Außerdem benötigt man beim Recycling immer wieder Ressourcen und Energie.


★ Mythos Nummer 3: "Plastiktüten, die kompostierbar sind, haben ökologisch einen Vorteil."

Kompost

Leider ist das nicht so. Damit man „Bio“-Kunststoff produzieren kann, benötigt man Mineraldünger und Pestizide. Überdies geht das Verrotten dieser biologischen Kunststoffe nicht so rasch vor sich, wie es sein sollte. Bio-Müll am besten lose in die Tonne oder den Container werfen. Wer unbedingt eine Tüte verwenden will, kann zu Papier greifen.

 

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